Die BMW R12 (oder R17 für die Sportversion) wurde 1934 als Nachfolger der überarbeiteten und ähnlich gestalteten BMW R11 (oder R16 für die Sportversion) eingeführt. Die R12 war das Motorrad der Wahl für das deutsche Militär während des Zweiten Weltkriegs, weshalb es bei Liebhabern von Vintage-Motorrädern und Enthusiasten für WWII-Militaria oder -Erinnerungsstücke nach wie vor enorm beliebt ist. Der Erfolg des Motorrads beruht einerseits auf seiner Teilnahme am Krieg, andererseits kann seine fortschrittliche Vorderradaufhängung und Leistung in den härtesten Kriegssituationen nicht übersehen werden.
Die Wehrmacht, die Armee des nationalsozialistischen Deutschlands, wählte die R12 bewusst aus. Schon vor fast einem Jahrhundert, in der Zwischenkriegszeit, stand deutsche Automobilhandwerkskunst für Qualität und Zuverlässigkeit. Als die R12 auf den Markt kam, bestätigte BMW erneut diesen Ruf: Die R12 konnte Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h erreichen, es gab ein bequemer Beiwagen, und nicht zu vergessen, es war das erste Motorrad, das mit einer hydraulischen Teleskopgabel ausgestattet war, die auch heute noch in Motorrädern verwendet wird. Anfangs gab es einige Skepsis, weil das Hinterrad keine Stoßdämpfung hatte, und angesichts des Zustands der kriegszerstörten Straßen glaubten viele, dass das mehr als notwendig sei. BMW widerlegte alle Kritik und wies darauf hin, dass die Federung im Sattel in Kombination mit der gedämpften Vorderradgabel alle Stöße absorbieren würde, und das war tatsächlich der Fall: Das Motorrad ist laut vielen überraschend komfortabel.
Die Produktion der R12 wurde 1941 mit dem Erscheinen ihres Nachfolgers, der BMW R75, endgültig eingestellt. Insgesamt wurden etwa 36.000 R12-Modelle gebaut, aber viele wurden während oder nach dem Krieg zerstört. Außerdem wurden nicht alle R12-Motorräder für die Wehrmacht hergestellt; wohlhabende Zivilisten konnten diese Motorräder ebenfalls kaufen, wenn auch nicht in der Feldgrau-Tarnfarbe, die für die Wehrmacht typisch war.
Trotz ihrer Tarnfarbe zieht die R12 heutzutage viele Blicke auf sich. Im Laufe der Jahrzehnte ist dieses Motorrad zu einem echten Kriegsrelikt geworden, das in vielen Museen seinen Platz gefunden hat. In Kombination mit der Tatsache, dass es nur noch wenige dieser Motorräder in gutem Zustand gibt und insgesamt nur wenige von ihnen übrig sind, ist es kein Wunder, dass dieses Motorrad auf der Wunschliste vieler Sammler und Enthusiasten ganz oben steht.
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Karosserie
Mechanik